Systemische Fragen

Mit Systemischen Fragen werden Informationen nicht abgefragt, sondern entstehen erst im Gespräch durch Deine geäußerten Bedenken, Überlegen und Antworten. Deshalb ist natürlich ein Gespräch von Angesicht zu Angesicht der beste Weg. Dennoch können Systemische Fragen auch helfen, wenn Du Dir sie selbst stellst, gut "zuhörst" und die Gedanken sensibel hinterfragst.  Ganz wichtig: Schreibe alle Fragen und Antworten für Dich auf, sodass Du den Prozess jederzeit nachvollziehen kannst. 

Problem aufschreiben

  • Was ist das Problem?
  • Woran zeigt es sich?
  • Wann ist es entstanden?
  • Ist es erstmals da?
  • Was ist das konkrete Ziel?

Skalierungsfragen

Mit Skalierungsfragen kann zum Beispiel die Bedeutung eines Problems oder Gefühls eingeschätzt werden.

  • Wie groß ist das Problem auf einer Skala von 1 bis 10? 
  • Was sind die drei größten Probleme?

Kontext

  • Taucht das Problem in einer besonderen Situation auf?
  • Wo, wann, wie und wie lange gibt es das Problem? 
  • Unter welchen Bedingungen taucht es nicht auf?
  • Was ist dann anders?

Mögliche Wirkungen

  • Welche Sichtweisen, Einstellungen, Werte, Erwartungen, Vermutungen, Interessen, Erlebnisse, Einflüsse, Gefühle, Verhaltensweisen, Beziehungen, Ziele, Nutzen, Vorteile oder Nachteile ergeben sich aus dem Problem?
  • Welche Störungen, Risiken, Gefahren, Sicherheiten, Chancen, Möglichkeiten oder Potenziale könnten sich in Zukunft daraus ergeben?
  • Welche Folgen kann das Problem haben?

Problemumfeld

  • Wer oder was gehört aus Deiner Sicht zum Problemumfeld?
  • Was sind die Rahmenbedingungen?
  • Wer oder was könnte Einfluss ausüben?
  • Wer ist wie betroffen?

Zielgruppen / Rolle

  • Wer ist von dem Problem direkt oder indirekt betroffen?
  • Wer von diesen Personen tat oder tut was, wann, wo und wie?

Zirkuläre Fragen

Mit zirkulären Fragen können Wechselwirkungen und Zusammenhänge zwischen mehreren Personen sichtbar gemacht werden. 

  • Was würde eine Person aus dem Problemumfeld sagen, wenn Du ihm/ihr das Problem schildern würdest?
  •  Wie würden andere (beste Freundin/Freund etc.) in der Situation reagieren?
  • Wie würde ein außenstehender Beobachter die Situation sehen?

Internalisierende Fragen

Mit internalisierenden Fragen erkennt man weitere Handlungsmöglichkeiten und macht Fähigkeiten sichtbar.

  • Stelle Dir vor, das Problem wäre gelöst: Woran würdest Du dies erkennen?

  • Was wäre ein Anzeichen dafür, dass sich das Problem ändert?

W-Fragen stellen

Frage alle Sachverhalte, Symptome und Fakten ab. Dafür sind die sogenannten W-Fragen hilfreich: Was, wer, wann, wo, wie, womit, warum, wie viele, wie lange, …


Zielgruppen und ihre Einstellung

  • Wer treibt das Problem voran?
  • Wer behindert die Lösungsfindung?
  • Wer sind die Neutralen, Blockierer, Unterstützer bei der Problemlösung?
  • Was waren oder sind die Gründe für diese Einstellung oder Verhaltensweise?

Kontrolle

Lese Dir die Fragen/Antworten am folgenden Tag nochmal durch:

Was sagst Du zu den Antworten heute?

  • Ursachen des Problems?
  • Hintergründe und Kontext des Problems
  • Wer oder was ist Teil des Problems?
  • Wichtige Einflussfaktoren, Meinungen und Einschätzungen?
  • Wünsche, Vorbehalte, Befürchtungen, Erwartungen der beteiligten Personen
  • Ideen für Lösung?